Guten Morgen, heute haben wir die letzte Stunde und da möchte ich noch etwas zur
semantischen Beschreibung und Erschließung sagen. Wir haben ja das
letzte Mal schon begonnen mit Metadaten. Es geht also in dem ersten Teil der
Stunde um Metadaten und verschiedene Versuche Metadaten auch zu
standardisieren, die in unserem Bereich wichtig sind und das werden wir dann im
zweiten Teil ergänzen, um zusätzliche Ausdrucksformen mit denen wir auch dann
logische Zusammenhänge ausdrücken können, die es ermöglichen zum Beispiel
über solchen Beschreibungen dann auch komplexe Schlussfolgerungen auszuführen.
Ja, wir haben das letzte Mal gesagt, Metadaten werden in verschiedene Teile
unterteilt, dazu gehören einmal die Deskriptiven, das ist eine Merkmalsliste,
wie man sie zum Beispiel in einem Bibliothekskatalog findet, in dem
Schriftzeugnisse beschrieben werden mit Autor, Titel, Jahr und so weiter und dann
gibt es aber eben auch strukturelle Metadaten, die Beziehungen zwischen
Objekten und ihren Komponenten beschreiben, gerade bei digitalen
Objekten zum Beispiel, wenn wir ein digitales Dokument haben, das aus
verschiedenen Text- und Bildeinheiten oder anderen Multimediaobjekten besteht,
dann muss man ja angeben, wie diese Teile zusammengefügt werden und das
führt letztlich dazu, dass wir zu Objektmodellen kommen und wir haben ja
auch im Zusammenhang mit XML, im Anfang dieses Semesters, das DOM
kennengelernt, das wäre also zum Beispiel ein derartiges Objektmodell
und was wir dann uns anschauen, ist eben, welche Kriterien werden da eigentlich
benutzt, um Objekte zu beschreiben? Wir brauchen also irgendein
Klassifikationsschema, mit dem wir diese Merkmale definieren können und da gibt
es unterschiedliche Klassifikationssysteme, beginnend wie vieles
in der griechischen Antike bei Aristoteles und bis hin zu modernen
wissenschaftlichen Klassifikationssystemen und wir werden uns
auch solche anschauen, wie sie etwa in der Dokumentation in Bibliothekswesen
verwendet werden, also insbesondere eben auch die Bibliotheksystematiken ganz
kurz beleuchten. Es gibt Versuche dann diese Ideen anzuwenden, sogar auf den
gesamten Inhalt des World Wide Web, da gibt es als ein Beispiel die World Wide
Open Directory, die aber doch sehr den Eindruck macht, als sei sie ziemlich ad hoc
entstanden, da fehlt noch viel an Systematisierung. Man könnte sicherlich
in verschiedenen Fachgebieten sehr viel genauer durch Angaben von Termini, von
Fachtermini und ihre Anordnung in Hierarchien gewinnen und das lünde dann
zuletzt, hier geht es ja vor allem um die Verwendung der Fachtermini, um die
Verwendung der Wörter, zuletzt geht es dann hier um Konzept, um Begriffsherarchien,
die eben den Schritt zur semantischen Modellierung öffnen.
Ja, ich hatte gesagt, vieles wie auch die Klassifikation hat, den Ursprung in der
Antike, in der Tat gibt es da diese Bäume schon seit dem 3. und 4.
nachchristlichen Jahrhundert von einem Philosophen namens Porphyrios, der eine
Einleitung in die Kategorienschrift des Aristoteles geschrieben hat und da sehen
sie aus einem Barockdruck, diese Hierarchie hier ist es noch einmal etwas
klarer wiedergegeben, was da in diesem Baum steht, da ist also eine Hierarchie,
die geht von der Substanz über den Körper bis über den belebten Körper zum
Tier, zum rationalen Tier bis zu Menschen und links und rechts sind dann jeweils
die Merkmale angegeben, die es erlauben von dem Allgemeinen zum Spezielleren
überzugehen und auch immer das Gegenteil zu benennen. Also eine Substanz, die
körperhaft ist, ist ein Körper, das Gegenteil wäre inkorporär oder ein
Körper, der belebt ist, ist ein belebter Körper, hier ist der unbelebte Körper und
so weiter und ganz unten sehen wir dann die Individuen, wie hier zum Beispiel
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:38:09 Min
Aufnahmedatum
2010-07-20
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:28
Sprache
de-DE